Abklingmessung

Die ISO 16232 und der VDA Band 19 sowie etliche Werksnormen schreiben die Qualifizierung der Prüfreinigungsverfahren vor. Was ist darunter zu verstehen?

Für eine Analyse der Technischen Sauberkeit greift das Prüflabor auf seine Erfahrungen zurück und reinigt die Bauteile für eine Zeit "t" mit der Lösemittelmenge "V". Es gilt nun zu prüfen, ob diese Werte über - oder unterdimensioniert sind. Dies erfolgt durch Aufnahme der Abklingkurve welche zeigt, unter welchen Bedingungen mehr als 90% der auf den Bauteilen vorhandenen Restschmutzmenge abgelöst wurde.

Für die Abklingmessung wird das gleiche Los an Bauteilen nacheinander 6 mal unter den gleichen Bedingungen (6x Zeit "t" und 6x Lösemittelmenge "V") gereinigt. Nach jedem Reinigungsgang wird die aktuell abgelöste Restschmutzmenge in Relation zur bisher bereits summarisch abgelösten Restschmutzmenge gesetzt. D.h., dass z.B. die im vierten Reinigungsgang abgelöste Restschmutzmenge prozentual mit der Restschmutzmenge verglichen wird, die bisher insgesamt in den Reinigungsgängen 1, 2 und 3 abgelöst wurde.

Die graphische Darstellung dieser Prüfergebnisse wird Abklingkurve genannt.

Wenn z.B. die Reinigungsschritte ergeben, dass nach dem 5. Reinigungsschritt nur noch 6 Prozent der kumulierten Restverschmutzung von der Bauteiloberfläche entfernt wurden, dann ist die Restschmutzanalyse mit 5 x der Zeit "t" und 5 x der Lösemenge "V" durchzuführen um sicherzustellen, dass bei jeder Analyse mehr als 90% der Restverschmutzung von der Bauteiloberfläche entfernt werden.

Nach vielen Werksnormen ist die Aufnahme der Abklingkurve bei der Erstmusterabnahme vorgeschrieben.

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