Prüftechnische Störgrössen

Trotz gewissenhafter und sorgsamer Arbeitsweise können statistische und systematische Faktoren und Fehlerquellen das Ergebnis einer Sauberkeitsanalyse beeinflussen. Als prüftechnische Störgrößen werden zufällige (statistische) Ereignisse bezeichnet. Dazu zählen:

Materialabtrag:

Während der Reinigung des Prüfobjektes, der sog. Extraktion, lösen sich Partikel aus dem Grundwerkstoff. Diese werden nach der Filtration mittels gravimetrischer und lichtmikroskopischer Analyse fälschlicherweise als partikuläre Verunreinigung eingestuft, obwohl diese vor Beginn der Untersuchung keine auf der Oberfläche anhaftende Verunreinigung darstellten. Ein typisches Beispiel hierfür ist die Reinigung von Sintermaterial im Ultraschallbad.
In diesem Fall ist ein anderes Extraktionsverfahren auszuwählen, welches keinen Materialabtrag hervorruft (Spritzen oder Spülen).

Partikeleintrag:

Durch Verwendung verschmutzter Transportbehältnisse und Gerätschaften, unsachgemäße Verpackung bzw. Lagerung oder nachlässige Handhabung werden Partikel aus der Umgebung eingebracht und beeinflussen somit das Prüfergebnis der Restschmutzanalyse.

Rückstände:

Häufig treten in der Industrie organische Rückstände als filmische Verunreinigungen auf, welche in einer dünnen Schicht durch physikalische Wechselwirkungen an der Bauteiloberfläche anhaften. Typische organische Rückstände auf industriellen Produkten sind neben Ölen und Fetten häufig Verarbeitungsadditive aus den verschiedenen Produktionsschritten, beispielsweise Schmierstoffe, Reinigungsmittelrückstände, Konservierungs-mittel oder Korrosionsschutz. Werden diese Rückstände nicht vollständig von der Reinigungsflüssigkeit gelöst, so fallen diese bei der gravimetrischen Auswertung wortwörtlich "ins Gewicht" und beeinflussen somit das Prüfergebnis.

 

Für ein repräsentatives und realitätsnahes Prüfergebnis ist eine sachgemäße Verpackung des Prüfobjektes zwingend erforderlich. Wir, die Cleanalytic Services der RIO GmbH, minimieren den Materialabtrag durch Auswahl eines geeigneten Extraktionsverfahrens (sofern nicht in der Prüfnorm vorgeschrieben) sowie den Partikeleintrag mittels Prüfung der Technischen Sauberkeit in unserem akkreditierten Reinraumlabor der Klasse DIN EN ISO 14664-1 Klasse 7, sodass die technische Sauberkeit Ihres Produktes bestmöglich anhand der notwendigen und gewünschten Anforderungen bewertet werden kann.